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SWR Arbeitsprogramm 2024-2027 mit neuen Schwerpunkten

Der Schweizerische Wissenschaftsrat (SWR) hat sein Arbeitsprogramm für die Jahre 2024-2027 veröffentlicht. Thematische Schwerpunkte setzt er bei der künstlichen Intelligenz, dem Klimawandel, bei der Rolle der Fachhochschulen sowie bei den Forschungsbibliotheken. Der SWR berät den Bundesrat in Belangen der Bildungs-, Forschungs- und Innovationspolitik.

Akademischer Nachwuchs Starker Anstieg der Studierendenzahlen erwartet

In den kommenden zehn Jahren (2024-2033) dürften die Lernenden- und Studierendenzahlen sämtlicher nachobligatorischer Bildungsgänge aus demografischen Gründen stark ansteigen. Dies geht aus einem Referenzszenario des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor. Für die universitären und pädagogischen Hochschulen sowie für die Fachhochschulen erwartet das BFS ein Wachstum von 18%. Das entspricht einem Anstieg der Studierendenzahlen von 276’000 (im Jahr 2024) auf 326’000 (im Jahr 2033). Bei den pädagogischen Hochschulen rechnet das BFS sogar mit einem Plus von 25% bis ins Jahr 2033.

Bildungswege Berufliche Grundbildung bleibt beliebtester Weg

Gemäss den Hochrechnungen des Nahtstellenbarometers, das die aktuelle Situation und die Entwicklungstendenzen an der Schnittstelle zwischen der obligatorischen Schule und der Sekundarstufe II aufzeigt, bleibt der Einstieg in die berufliche Grundbildung der beliebteste Weg nach der obligatorischen Schulzeit. Im Sommer 2024 haben knapp 89’000 Jugendliche die obligatorische Schule abgeschlossen. 45 Prozent der befragten Jugendlichen haben nach ihrem Abschluss direkt eine berufliche Grundbildung begonnen. Ein Drittel der Schulabgängerinnen und -abgänger hat sich für eine allgemeinbildende Ausbildung entschieden, wovon 70 Prozent in ein Gymnasium und 30 Prozent in eine Fachmittelschule eingetreten sind. Eine Zwischenlösung wählten insgesamt 21 Prozent der Jugendlichen. Das Nahstellenbarometer wird zweimal jährlich erhoben und von gfs.bern im Auftrag des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) durchgeführt.

Standpunkt

Qualität des BFI-Standorts Schweiz erhalten

Matthias Michel
Ständerat, Präsident Politikteam FUTURE

Die Akteure des Bereichs Bildung, Forschung und Innovation sind sich bewusst, dass die Bundesfinanzen in einer angespannten Situation sind. Sie haben daher für die Finanzierung in der nächsten BFI-Periode 2025-2028 nur ihre dringlichsten Bedürfnisse aufgezeigt. Gestützt darauf hat der Nationalrat in der Sommersession gezielte Korrekturen vor-genommen, die mit Blick auf den gesamten Zahlungsrahmen bescheiden sind, für die einzelnen Akteure aber eine grosse Wirkung entfalten.

Aus der WBK-S liegen Minderheitsanträge vor, die in die gleiche Richtung zielen wie der Nationalrat und teilweise gar kostenneutral sind. So könnte das geglättete Mittelwachstum bei der Forschungsförderung und der Berufsbildung den Finanzierungsrückgang im Jahr 2025 verhindern. Die Aufstockung der Grundbeiträge für die kantonalen Hochschulen wird vollumfänglich bei den Forschungsinfrastrukturen kompensiert. Müssten die steigenden Studierendenzahlen mit rückläufiger Finanzierung bewältigt werden, wären Qualitätseinbussen zu befürchten. Dies gilt auch für den ETH- Bereich, der mit einer zusätzlichen Kürzung im Jahr 2025 hart getroffen wird. Hier ist eine auf vier Jahre verteilte Aufstockung angezeigt, damit die ETH-Institutionen unser Land bei zentralen Herausforderungen wie Sicherheit, Digitalisierung oder Energiewende vorwärtsbringen können. 
 
Wir dürfen in schwierigen Zeiten unsere Flaggschiffe nicht vernachlässigen. Wenn der Schweizer BFI-Bereich seine Strahlkraft langfristig behalten soll, müssen wir jetzt das Mindeste tun, um dessen Qualität zu erhalten.